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Ausstellung im ORF-Landesstudio Steiermark

UNTERWEGS – DIE ZWEITE

15 Positionen

und 444 Jahre Akademisches Gymnasium.

 

 

Anlässlich des 444-jährigen Bestehens unserer Schule zeigt das ORF-Landesstudio Steiermark eine Ausstellung mit Arbeiten von Ex-Schüler/innen, die allesamt eine künstlerische Laufbahn eingeschlagen haben (bis 10. September täglich geöffnet).

 

Zu sehen sind in der Funkhausgalerie sehr unterschiedliche Werke von jungen und nicht mehr ganz so jungen Künstler/innen, die eines gemeinsam haben: Sie alle waren in ihren Jugendjahren Schüler/innen von Walter Köstenbauer, der an unserer Schule unterrichtet und auch selbst als Künstler tätig ist.

 

unterwegs – die Zweite präsentiert nicht nur etablierte Persönlichkeiten der Kunstszene, sondern bietet auch einigen jüngeren Künstler/innen eine gute Gelegenheit zu zeigen, wohin sie künstlerisch unterwegs sind.

 

Ausstellende Künstlerinnen und Künstler:

Clara Maria Bacher, Leonie Bramberger, Wilfried Gerstel, Gerald Hartwig, ILA, Gerda Jaritz, Franz Konrad, Walter Köstenbauer, Clemens Luser, Constantin Luser, Barbara Philipp, Lisa Pock, Andrea Ressi, Julia Seiler, Philipp Wegan.

Kurator: Walter Köstenbauer

 

Zu sehen bis 10 September 2017 in der ORF-Steiermark-Funkhausgalerie, Marburger Straße 20, 8042 Graz.

Öffnungszeiten: Mo. - Fr.  von 9.00 bis 18.00 Uhr

 

Alle Fotorechte bei: ORF/Regine Schöttl 2017

 

MJG 1984 Wilfried Gerstel MJG 1987 in Leoben ILA

 

MJG 1987 Philipp Wegan MJG 1988 Andrea Ressi

 

MJG 1991 Clemens Luser MJG 1991 Franz Konrad

 

MJG 1991 Gerald Hartwig MJG 1994 Lisa Pock

 

MJG 1995 Constantin Luser MJG 2010 Julia Seiler

 

MJG 2013 Clara Maria Bacher MJG 1974 Walter Köstenbauer

 

 

 


 

 

 

Skateboard, Handy und Wasserfarbe

Bildnerische Erziehung mit Computerspielen

 

Schülerinnen und Schüler des Akademischen Gymnasiums Graz entwarfen im letzten Schuljahr ihr erstes Computerspiel. Sie beschäftigten sich mit Spielmechanik, Spielregeln, den Eigenschaften und Fähigkeiten der Charaktere und konzeptionierten Handlungen für die selbst gestalteten Spielelemente. Bevor beschrieben wird, wie es dazu kam, dass Jugendliche aus der Rolle von Konsumentinnen und Konsumenten heraus in das Produzieren von Computerspielen geführt wurden, werden hier Gedanken zur Medienkompetenz vorangestellt.

 



Das Smartphone im Unterricht

Für viele Schülerinnen und Schüler erfüllt das Handy mehrere Funktionen. Es hilft      ihnen bei der Organisation ihres Alltags, verfügt über verschiedenste Werkzeuge wie eine Taschenlampe oder eine Kamera und trägt zur Identitätsbildung durch die erweiterte Möglichkeit der Selbstdarstellung im Internet bei. Das Smartphone wird aber auch gerne zum Zeitvertreib verwendet. So nehmen Online-Spiele an Computer und Handy im Alltag von Kindern und Jugendlichen oft eine große Rolle ein. Als Lehrkraft kann man die Schülerinnen und Schüler durchaus dabei unterstützen, die Risiken und Chancen der Nutzung ihrer Mobiltelefone zu hinterfragen und sie dabei zu bestärken, auch eine Weile ohne dieses auszukommen.

Es kann aber auch Sinn machen, das Handy in ein medienpädagogisches Konzept zu integrieren und es mit den Schülerinnen und Schülern gemeinsam aktiv im Unterricht zu nutzen. Die medienpädagogischen Überlegungen basieren auf einem Konzept des Medienpädagogen Werner Sesink.

Computerspiele am Skateboard steuern

Die Computerspiele entstanden mit Unterstützung des Catrobat-Teams rund um Wolfgang Slany, Anja Petri und Bernadette Spieler des Instituts für Softwaretechnologie der TU Graz. Die Beobachtungen, die dabei gemacht wurden, fließen in das Europaprojekt „No One Left Behind“ ein. In einer großangelegten Studie mit verschiedenen Schwerpunkten wird hier versucht, Jugendliche, die tendenziell eher nicht Informatik studieren würden, zum Programmieren zu ermutigen. In Spanien liegt das Augenmerk vor allem auf Jugendlichen mit Migrationshintergrund, in England auf Schülerinnen und Schülern mit kognitiven und visuellen Beeinträchtigungen und Lernschwächen und in Österreich darauf, wie man für Mädchen das Thema „Programmierung“ reizvoller gestalten könnte. Im Rahmen dieses Projektes wurde die Open-Source-Software „Create@School“ von Catrobat entwickelt, die als App auf Android Telefonen läuft. Das Team um Catrobat versucht mit dieser Software Menschen spielerisch an logische Prozesse, kreative Lösungen und digitale Technologien heranzuführen (Vgl. Catrobat).

Als die Anfrage kam, ob eine Klasse des Akademischen Gymnasiums Graz Lust hätte, Computerspiele mit einfachen Mitteln zu produzieren, war die Begeisterung groß. Ursula Trapp (Informatik, Physik und Mathematik) Magdalena Strauss (Bildnerische Erziehung, Werkerziehung und Informatik) und die Schülerinnen und Schüler der 2a Klasse überlegten sogleich, welche Art von Spielen interessant zum Anwenden und Produzieren wären. Nach einigen Überlegungen entschied man sich, dass das erste Computerspiel interaktiv werden und am besten mit einem Skateboard gesteuert werden sollte. Da man mit Pocket Code auf die Bewegungssensoren des Mobiltelefons zugreifen kann (Abb.2), stand diesem Vorhaben nichts im Wege. Hinzu kam, dass einige der Schülerinnen und Schüler der 2a über einen Schatz an Sprachen verfügen und die Klasse gerade „Alice im Wunderland“ mit ihrem Klassenvorstand Hermann Candussi las. Die Idee zu einem interaktiven Sprachlernspiel mit einer skatenden Alice als Hauptfigur war also geboren.

„Selber machen“ anstatt „Zocken“

Nach dem Aufbau von Wissen über grundlegende Programmierfunktionen ging es in die Planungsphase. Gemeinsam mit Anja Petri und Bernadette Spieler wurden Storyboards für die einzelnen Spiele geschrieben und skizziert. Dabei ging es vor allem um den Anfang, das Ende, die Hauptfiguren und deren Aufgaben. Die Figuren wurden mit Wasserfarben in zwei verschiedenen Bewegungsphasen gemalt, die Hintergründe und die Spielelemente gestaltet und schließlich durch die Kamerafunktion auf die Mobiltelefone und Tablets geladen (Abb. 3). Gestaltung heißt, die Wahrnehmung zu lenken. Dadurch beinhaltet Medienkompetenz immer auch die Fähigkeit, Verantwortung für Gestaltung zu übernehmen und diese kritisch zu reflektieren (Vgl. Sesink, 21f). In Teamarbeit machten sich die Schülerinnen und Schüler schließlich an das Programmieren der Spiele. Studierende des Instituts für Softwaretechnologie unterstützten sie dabei, logische Schlussfolgerungen zu ziehen und sich Konsequenzen des Verhaltens der einzelnen Spielelemente durchzudenken. Kommunikative Kompetenz ist nach Sesinks Verständnis eigenständiger Bestandteil der Medienkompetenz (Vgl. Sesink, 23f). Kooperation und Teamarbeit stellen das Zentrum der kommunikativen Kompetenz dar. Miteinander arbeiten oder spielen können, setzt ein gegenseitiges Verstehen voraus, das oftmals erst in einem kommunikativen Prozess herbeigeführt werden muss. Ganz bewusst wurde im Unterricht das System des Helfens angewendet. Wenn jemand etwas schon verstanden hat, dann benutzt dieser sein Wissen, um anderen diesen Bereich beizubringen. Organisation, Kommunikation, das Teilen von Kompetenzen, all das sind wichtige Fähigkeiten für den Umgang mit den neuen Medien und deren Dynamik.


Bildungskompetenz in der Schule

Die Reflexion des eigenen Fortschritts in der Spielentwicklung und die eigenständige Analyse beinhalten eine autodidaktische Kompetenz. Dies ist ein wichtiger Bestandteil der Bildungskompetenz, welche den Grundstein dafür legt, Verantwortung für den eigenen Bildungsprozess zu übernehmen (Vgl. Sesink, 26). Medienkompetenz ist in der Konsequenz als Qualifikation zu verstehen, die einem permanenten Wandel unterworfen ist. Sie wird also nicht einmal punktuell erlernt, sondern nur in einem lebenslangen Lernprozess permanent angeeignet. Das darf bei der Diskussion zur Vermittlung von Medienkompetenz nicht außer Acht gelassen werden. Im Akademischen Gymnasium Graz wird viel Wert auf kommunikative Fähigkeiten und eigenverantwortliche Bildung bei den Schülerinnen und Schülern gelegt. Man darf natürlich hinzufügen, dass auch die flexiblen Strukturen dieser Schule, die Bereitschaft aller Beteiligten, Begabungen und Interessen zu fördern, die häufige Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen und auch das breit gefächerte Kurssystem Projekte wie dieses ermöglichen. Die Zusammenarbeit mit dem Institut für Softwaretechnologie geht weiter und es wird auch daran getüftelt, wie man interessierten Schülerinnen und Schülern ab der Unterstufe die Möglichkeit bieten kann, den Bereich „Messen-Steuern-Regeln-Robotik“ zu vertiefen.


Quellen:

 

Fotos von Anja Petri

CATROBAT: https://www.catrobat.org/de/(2017/02/22)

NO ONE LEFT BEHIND: http://no1leftbehind.eu/ (2017/02/22)

SESINK:

SESINK, WERNER Pädagogik der Neuen Medien: http://www.abpaed.tu/darmstadt.de/media/arbeitsbereich_bildung_und_technik/gesammelteskripte/pnm_2004_skript_kompl.pdf (2017/02/22)

 

 


 

HELDEN

 



Galerie Zwischenbilder/Kultur im Sozialamt Graz,
Schmiedgasse 26, 1. Stock, 8010 Graz

 

Zur Ausstellung:

Unbesiegbare Fantasiefiguren in Kostüm und Maske, aber auch Alltagshelden, die anonym und oft unbeachtet große Taten vollbringen sind das Thema der künstlerischen Auseinandersetzungen. Mit verschiedensten Techniken – Bodypainting, Fotografie, Zeichnung und Malerei stellten die Jugendlichen auch dar, welche mythologische Heldenfiguren in der Antike bewundert wurden. Vereine wie „Greenpeace“, „Amnesty International“ und „Ärzte ohne Grenzen“, die sich in Krisengebieten lebensbedrohlichen Situationen aussetzen, um Noleidenden und Kranken zu helfen, sowie die Abklärung der Begriffe „Idol“ und „Held“ wurden inhaltlich thematisiert.

 

Mit Arbeiten von den Klassen:

2a, 3a, 3b, 3c, 4b, 5a, 5b, 5c, 6a, 7b, 8a, 8b, 8c


Musikalische Begleitung von:

Matthäus Jandl, Paul Pirker, Julian Melichar und Paul Bono

 



 

 

 

 

 

DREI SCHÜLERINNEN PRÄSENTIEREN IHR TALENT BILDHAFT

 


"Bildhaft" präsentieren sich die drei Schülerinnen des Akademischen Gymnasiums, Julia Amtmann, Anna Reichmayer (beide 6.b-Klasse) und Bianca Stransky-Heilkron (8.b-Klasse), in der Galerie Zwischenbilder im Sozialamt Graz. Bis 20. November kann die Ausstellung "bildhaft" noch in der Schmiedgasse 26 im 1. Stock besucht werden.



 

 

 

 


 

 

 

ELLENA GALLER (1A) GEWINNT FRIEDENSFAHNEN-WETTBEWERB

"70 JAHRE FRIEDEN IN ÖSTERREICH"


 

Am 7. Mai 2015 fand eine Sondersitzung des Grazer Gemeinderats zum Thema „70 Jahre Frieden in Österreich“ in der Grazer Stadthalle statt. Als Vertretung des Akademischen Gymnasiums Graz waren Frau Direktorin Hildegard Kribitz, Prof. Hermann Candussi, Prof. Magdalena Strauss und sechs Schülerinnen der 1a-Klasse zugegen. Auch der polnische Friedensnobelpreisträger Lech Walesa bereicherte das Publikum mit seinem Vortrag.

 

 

 

Im Vorfeld des Sondergemeinderats wurden, initiiert von der Kulturvermittlung Graz (Max Auffischer), Friedensfahnen von 12 Grazer Schulen im Eingangsbereich der Stadthalle installiert. Der Entwurf von Ellena Galler aus der 1a (Fahne links oben, Ellena Galler Bild rechts oben, 5.v.l.), der unter Anleitung von Mag. Magdalena Strauss im Fach „Bildnerische Erziehung“ entstanden ist, wurde ausgewählt, als eine dieser Fahnen aufgehängt und ausgestellt zu werden und erfreut den ganzen Mai über die BesucherInnen des Messegeländes.

 

 

Ellena Galler wurde in Begleitung von acht ihrer Klassenkolleginnen ein beliebtes Fotomotiv. Bürgermeister Mag. Siegfried Nagl und der Geschäftsführer der Grazer Messe, Armin Egger, ließen sich mit den Schülerinnen ablichten. Bildungsstadtrat Kurt Hohensinner MBA machte sogar ein Selfie mit den Mädchen.

 


 

 

 


 

 

 

PROJEKT "WIR SETZEN ZEICHEN - WAS HEISST HIER SCHON BEHINDERT?"

 

 

 

 

„Wir setzen Zeichen - Was heißt hier schon behindert?“ nennt sich das gemeinsame Projekt der Lebenshilfe mit zwei 3. Klassen des Akademischen Gymnasiums. Unsere Schwerpunkte und Aufgaben in der Bildnerischen Erziehung waren:

 

1. Erkennen, wie man Informationen so gestalten kann, dass sie alle erreichen und von allen Menschen verstanden bzw.“gelesen“ werden können – Piktogramm, Gebärden, Brailleschrift…

 

 


Marlene Holzmann, Katharina Koinegg, Herwig Tollschein

 

 

2. Die bildnerische Umwandlung unserer großen Themengebiete Kommunikation und Wertschätzung in ein Piktogramm.

 


Der Künstler Herwig Tollschein mit Lena Schriebl, Natalia Rujp, und Caroline Mair beim Kartondruck

 

 

Die Umsetzung dieser Thematik fand zunächst im Rahmen des BE-Unterrichtes statt.

Nach vorangegangenen Workshops und dem Erarbeiten von Inhalten erfuhren die SchülerInnen zu Beginn die wichtigsten Basics zum  Themenkomplex „Piktogramm“, „Zeichen und Symbole“ und wurden mit dem Künstler „Keith Haring“ vertraut gemacht. Die lebendige, bunte Zeichensprache Harings eignet sich besonders gut dafür, unser Thema sensibel zeichnerisch auf den Punkt zu bringen.

 

 


Kartondruck von Nepomuk Eichholzer und Marie Christine Willibald

 


Die Bilder erzählen vom wertschätzenden Umgang mit Menschen mit Beeinträchtigung.

Unsere Originalzeichnungen haben wir bei einem Besuch in der Werkstätte der Lebenshilfe in der Anzengrubergasse gemeinsam mit den Kindern und den Werkstätten-Mitarbeiterinnen in einen Kartondruck umgewandelt. Außerdem hatten unsere Kinder die Möglichkeit, in zwei von den Lebenshilfe-Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erdachten und betreuten Stationen, zusammen mit den Künstlern des „Randkunst-Ateliers“ Sessel zu gestalten, mit Ton zu arbeiten und Texte zu schreiben.

 

Besonders haben wir uns über einen Gegenbesuch des Teams der Lebenshilfe bei uns im Akademischen Gymnasium gefreut – wir haben viel gelacht, gemalt und voneinander gelernt.

Unsere Hoffnung ist es, dass wir Menschen mit besonderen Bedürfnissen in Zukunft mit etwas anderen Augen sehen und respektvoll und ohne Vorurteile aufeinander zugehen werden.

Unser herzlicher Dank für die Initiative und großartige Zusammenarbeit gilt wie immer Frau Mag. Eva Seiler, Frau Petra Brunner, Herrn Herwig Tollschein und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und natürlich den Künstlerinnen und Künstlern des „Rand-Kunst Ateliers“.

 

Am 10. Februar 2015 war es dann soweit: Die Arbeiten der Künstlerinnen der Randkunst Graz und der SchülerInnen der 3B und 3C wurden in der Jugendgalerie im Rathaus präsentiert. Die Eröffnung erfolgte durch Kulturstadträtin Lisa Rücker, Direktorin Mag. Hildegard Kribitz, Marlene Holzmann, Margret Zwick und Marcel Glieder.

 

 


 

 

Eine gesangliche Darbietung gab es durch Anna Fischer, Lara Klinger und Madona Moawad.

 

Die Ausstellung konnte bis 6. März 2015 besucht werden.

 

 


 

 

HARTMUT URBAN AUF DER HAUPTSEITE VON WIKIPEDIA

 

 

 

Unser ehemaliger Kollege und Professor für Bildnerische Erziehung, der Künstler Hartmut Urban, war am 4. und 5. Jänner 2014 mit dem Artikel über ihn auf der Hauptseite der deutschsprachigen Wikipedia unter "Schon gewusst?" zu finden. Dabei ist die Seite über ihn allein am 4. Jänner 2014 2485mal abgerufen worden!

 

Ein Screenshot der Hauptseite vom 4. Jänner 2014 zeigt den Hinweis rechts unten mit dem dazugehörigen Bild von Hartmut Urban "Hemler der Vogel". Dieses Bild befindet sich auf dem Umschlag des gleichnamigen Buches von Alfred Kolleritsch, für das Hartmut Urban 1992 die Illustrationen gestaltet hat. Durch Anklicken des Screenshots öffnet sich dieser auf Originalgröße!

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

 

 

AKTUELL - AUS DEM ARCHIV: HARTMUT URBAN (1941-1997) UND DAS AKADEMISCHE GYMNASIUM GRAZ

 

 

 

 

Zum Andenken an unseren ehemaligen Lehrer für Bildnerische Erziehung, den renommierten Künstler, Maler und Grafiker OStR Mag. art. Hartmut Urban (1941-1997, Portrait links) gibt es seit kurzem einen eigenen Artikel auf Wikipedia.

 

Zur Information für unsere Schülerinnen und Schüler: Hartmut Urban war der Schöpfer unseres aktuellen Schul-Logos "Die Eule auf der Säule" (siehe Grafik links, mit Signatur "'Akademisches' Graz, Austria").

 

Da der Autor des Wikipedia-Artikels über Hartmut Urban Mag. Roland Fischer, Lehrer an unserer Schule, ist, wird dieser Artikel hier in vollständigem Wortlaut veröffentlicht:


 

Hartmut Urban

Hartmut Urban (* 23. August 1941 in Klagenfurt; † 22. Mai 1997 in Graz) war ein österreichischer Künstler, Maler, Grafiker und Lehrer für Bildnerische Erziehung am Akademischen Gymnasium in Graz.

Leben

Widmung Hartmut Urban, Dezember 1992

 

Nach seiner Schulzeit studierte Hartmut Urban von 1960 bis 1966 Architektur an der Technischen Universität Graz. Anschließend, von 1967 bis 1972, absolvierte er das Studium der Malerei an der Akademie der bildenden Künste in Wien und schloss dieses mit dem akademischen Titel Mag. art. ab. Seine Lehrer waren unter anderem Walter Eckert, Schüler von Herbert Boeckl, und Maximilian Melcher.

 

Nach Beendigung seiner Studien arbeitete Urban sowohl als freischaffender Maler und Grafiker als auch von 1972 bis zu seinem Tod im Mai 1997 unter den Direktoren Rudolf Kellermayr und Josef Wilhelm als Lehrer für Bildnerische Erziehung am Akademischen Gymnasium in Graz. Erfrischend brachte sich der Maler, Grafiker und passionierte Lehrer mit zahllosen Ideen und Werken in die steirische Kulturszene ein.[1] „Der blondgelockte kleine Kärntner“, so Hödlmoser-Autor Reinhard P. Gruber 1975 in seiner Funktion als Kunstkritiker der Kleinen Zeitung, profilierte sich als undogmatischer Künstler.[1]

Künstlerisches Wirken

Seit 1973 beschäftigte sich Hartmut Urban mit Landschafts- und Architekturmotiven. Dabei ging es ihm darum, Strukturen bzw. Rastersysteme aus den natürlichen Bedingungen von Landschaften zu kristallisieren und darzustellen. Weiters wirkte Urban auch besonders auf Oberflächenstrukturen ein, die sich in Materialbildern manifestierten. Seine Arbeiten sind geprägt von abstrahiert Gegenständlichem, oder, und das gilt besonders für seine Grafiken, sie wirken dynamisch-expressiv. Urbans typische Landschaften sind meist in mehr oder weniger reduzierter Form mit einigen Strichen oder Schraffuren aufs Blatt gebannt. Oft scheint es sich dabei um eine Art Landschaftssegment zu handeln, das aus seiner gewohnten Umgebung quasi herausgeschnitten worden ist. Auf diese Weise ist es möglich, einen Blick auf das Innere der Landschaft zu werfen.[2]

 

Urbans New-York-Serie von 1981 zählt wohl zu den bekanntesten Arbeiten des Künstlers: von 1980–1981 verbrachte er einige Monate in dieser Stadt und kehrte sehr inspiriert mit einer Reihe bedeutender Arbeiten wieder nach Graz zurück. Meist diente der typisch rasterförmige Grundriss des Big Apple als Malgrund, und Urban fügte dann Wolkenkratzer, Straßenszenen oder andere Motive mittels Zeichnung oder Collage hinzu.[2] In der New-York-Serie verwendete er Stadtpläne, Zeitungsausschnitte und Telefonbuchseiten aus New York und erzielte durch deren Übermalung geometrisch-flächige Strukturen.[3]

 

Kennzeichnend für Hartmut Urban war auch die ständige Auseinandersetzung mit Literatur, u.a. mit Werken von Wolfgang Bauer oder Alfred Kolleritsch (einem seiner engsten Freunde), zu denen er in freier Assoziation Bilder gestaltete. Ab 1990 entstanden Materialbilder mit Sand, dem Farben beigemischt wurden, was unterschiedliche Strukturen und Tonwerte entstehen ließ.[3]

 

Urban, der seit 1972 Mitglied des Forum Stadtpark, später Leiter des dortigen Referates für bildende Kunst[1] und Gründungsmitglied des Grazer Kunstvereines[4] war, lieferte darüber hinaus bedeutende Beiträge zur Kunst am Bau in Graz (Akademisches Gymnasium Graz: Wandgestaltung in einem Stiegenhaus, Farbgestaltung der Türen; Farbgestaltung der Fenster der Volksschule und der Neuen Mittelschule St. Johann, Mariatrosterstraße) und Leibnitz (Fassade des Finanzamtes, mit einem „Antragsformular“ gestaltet)[5], sowie zum internationalen Festival für zeitgenössische Kunst steirischer herbst und illustrierte beispielsweise literarische Werke von Alfred Kolleritsch und Gert Jonke. Er beherrschte die verschiedensten malerischen und zeichnerischen Disziplinen, wobei auch einige sehr treffende Karikaturen von seiner Hand stammen (Beispiel siehe Fotogalerie: Karikatur Miles Davis: I love Miles, 1995).[2]

 

Das Informel, dessen gestische Arbeitsmethodik und spontane Emotionalität, die ihn beeindruckten und die er vor allem in großformatigen Arbeiten bis hin zu seinen mit Sand und Staub besetzten Materialbildern auf spezifische Art weiterentwickelte, war Kennzeichen seiner Arbeit. Der gleichzeitige Einsatz verschiedenster Materialien, wie Papier, Leinwand, Stadtpläne oder Zeitungsausschnitte weisen innerhalb seiner Arbeit auch auf das Verschwinden des Gegenstandes innerhalb einer alltäglichen Omnipräsenz der Medien. Gleichzeitig referierte Urban auf die Materialästhetik des Alltags von Kurt Schwitters Merz-Bildern als Archive der Gegenwart, oder die Überhöhung des Gegenstandes der Pop Art bis zur ästhetischen Reaktion auf die Wegwerfgesellschaft, um auch hier eine eigene Formensprache zu entwickeln.[6]

 

Zahlreiche Ausstellungen zeigten seit 1972 seine Werke im In- und Ausland. Er nahm mehrmals an den Internationalen Malerwochen in der Steiermark teil und stellte 1975, 1978, 1983, 1988, 1990, 1993 im Forum Stadtpark in Graz aus. 1981 fand eine Ausstellung seiner Werke über New York im Stadtmuseum in Graz statt sowie 1994 die Ausstellung Große Formate im Künstlerhaus in Graz und 1995 eine Intervention im Stiegenhaus der Neuen Galerie in Graz. Dafür strukturierte und verdichtete er die Textur von Buchseiten aus Dichtungen von Alfred Kolleritsch mittels gestischer Übermalung.[3] Diese Intervention, der großflächige Literaturfahrplan, heute in der Direktion des Akademischen Gymnasiums Graz befindlich, wurde von Hartmut Urbans Bruder Gerolf Urban aus dem Nachlass der Schule geschenkt (siehe 2 Bilder Literaturfahrplan in der Fotogalerie).[5]

 

Knapp vor seinem plötzlichen Tod inszenierte er für den Grazer Kunstverein einen kulinarischen Ausstellungsabend bzw. eine daran anschließende, einmonatige Ausstellung, in der Erdbeerland zum Sinnbild für lustvolles Sehen und Erleben wurde. In einer Wandinstallation wurden Gläser mit Eingemachtem präsentiert, die in ihrer linearen Anordnung eine changierende Farbzeile ergaben. Hartmut Urban stellte den Vorgang des Kochens dem Malen gegenüber. Dabei spielte nicht nur die sinnliche Komponente des Herstellungsprozesses, sondern auch die Übersetzung von Malerei in ein anderes Medium eine Rolle. Die in Alkohol eingelegten Früchte wurden zu Großaufnahmen von Landschaftsbildern. Die konservierten Bilder verstanden sich zunächst als Schauobjekte, die, gleich einer naturhistorischen Präsentation, den Betrachter zur Beobachtung, Beschreibung und Klassifizierung aufforderten. Die Kontextverschiebung in den musealen Raum einerseits und die Alltäglichkeit der Früchte andererseits – es handelte sich nicht um besondere Arten von gentechnisch veränderten Substanzen, sondern um genussvolle Erdbeeren, Gurken oder Stangensellerie – lenkten den Blick auf die ihnen innewohnenden Qualitäten des Malerischen. Die Malerei im Einmachglas wurde zudem noch fortgemalt, als dass sie auch verzehrt werden konnte.[4]

Wirken als Lehrer

Als unkonventioneller Lehrer für Bildnerische Erziehung hinterließ Hartmut Urban bei den ihm anvertrauten Schülern, den Eltern und seinen eigenen Kollegen einen bleibenden, tiefen Eindruck:

„Hartmut Urban hat sich ungemein für das Gemeinsame angestrengt, sich selbst zurückstellend war er der toleranteste Brückenbauer. Er hat viel zu wenig für sich selbst getan. Die Schule, das von ihm so geliebte Akademische Gymnasium, hat und hatte so viel von ihm. Der Kunsterzieher war Herzenserzieher, aus eigener Erfahrung wusste er, was Helfen bedeutet. Er wusste, dass die Zwänge, die die Schule mitunter braucht, durch die Lichtung des Zwanglosen im Freien aufgelöst werden können. Er wollte nicht bloß lehren, er wollte Begeisterung erwecken: als autonomer Lehrer, abhold allen Ideologien und pädagogischen Besserwissereien. Er arbeitete in seiner Schule wie er an allen Kunstwerken arbeitete. Er ließ sich auch nicht abschrecken, nicht als freier Künstler zu leben, so sehr er die Behinderung für sein Schaffen mitunter bedrückend empfand. Kein Zweiter seiner Art ist mir auf dieser Welt begegnet: ein Bündel von Widersprüchen, schmerzhaften Lebens und voll überschäumender Freude, Lebenslust und Todesnähe zugleich. Wie wunderbar, dass es Dich gegeben hat. Wem sollen wir danken dafür?“

– Alfred Kolleritsch: Rede beim Requiem für Hartmut Urban in der Grazer Grabenkirche am 30. Mai 1997[7]

Hartmut Urban schuf das Schul-Logo des Akademischen Gymnasiums Graz, die Eule auf der Säule. Darüber schreibt sein ehemaliger Kollege Wolfgang Pietsch folgendermaßen: „Das offizielle Schul-Logo Die Eule auf der Säule von Hartmut Urban (mit handschriftlicher Signierung: „'Akademisches' Graz, Austria, siehe Bild in der Fotogalerie) zeigt eine dorische Säule als Symbol für die ursprünglich klassische Ausrichtung der Schule, desgleichen darüber die Eule als Symbol der Weisheit (aus der griechischen Mythologie), und das alles in leichter Schieflage, die man auf verschiedene Weise deuten könnte.[8]

 

Hartmut Urban starb völlig unerwartet am 22. Mai 1997 in seiner Grazer Wohnung, wenige Tage bevor die letzte von ihm gestaltete Ausstellung Bilder zu Alfred Kolleritsch 1978–1996 in Köflach eröffnet werden sollte.[1] Das Requiem für ihn fand am 30. Mai 1997 unter großer Anteilnahme der Schulgemeinschaft des Akademischen Gymnasiums Graz sowie vieler Freunde, Weggefährten und Künstler in der Grabenkirche in Graz statt. Seine engen Freunde Alfred Kolleritsch und Josef Wilhelm, zu dieser Zeit Direktor des Akademischen Gymnasiums, hielten die Trauerreden.[9] Zur musikalischen Gestaltung des Gottesdienstes wurden u.a. Jan Garbarek: Officium – Parce mihi Domine und UB40: Red Red Wine, Stücke, die Hartmut Urban besonders geliebt hatte, gespielt.[10] Hartmut Urban wurde am 3. Juni 1997 am Friedhof in Spittal an der Drau bestattet.

 

Roland Fischer, 8. Dezember 2013

Hier geht es zur → Fotogalerie mit 12 Werken Hartmut Urbans ...

Folgende Werke sind wie in der nachstehenden Reihenfolge zu sehen - alle Bilder wurden bereits mit entsprechender Genehmigung in verschiedenen Jahresberichten des Akademischen Gymnasiums Graz (z.B. 1996/97) veröffentlicht, die Rechte des Schul-Logos liegen ebenfalls bei der Schule:

 

1. Hartmut Urban, ohne Titel und Jahresangabe

2. Hartmut Urban, "Bowery, New York", 1982
3. Hartmut Urban, ohne Titel, 1983
4. Hartmut Urban, ohne Titel, 1986
5. Hartmut Urban, Wandgestaltung ''Kunst am Bau'', Akademisches Gymnasium Graz, 1990
6. Hartmut Urban, ''Hemler der Vogel'', 1992
7. Hartmut Urban, ''Hemler'', 1992
8. Hartmut Urban, ''Literaturfahrplan'', 1995
9. Hartmut Urban, ''Literaturfahrplan'', 1995
10. Hartmut Urban, ''I love Miles'', Karikatur Miles Davis, 1995
11. Hartmut Urban, ohne Titel und Jahresangabe
12. Hartmut Urban, Schul-Logo ''Die Eule auf der Säule'', Akademisches Gymnasium Graz, 1995

 

Auszeichnungen

  • 1971 Silberne Fügermedaille
  • 1976 Kunstförderungspreis der Stadt Graz
  • 1979 Ehrenmedaille der Stadt Graz
  • 1982 Köflacher Kunstpreis
  • 1996 Ernennung zum Oberstudienrat[11]

Literatur

  • Jahresberichte des Akademischen Gymnasiums Graz, 1972-1997, Hrsg.: Akademisches Gymnasium Graz. Selbstverlag des Akademischen Gymnasiums Graz. Graz, jährliches Erscheinen.
  • Alfred Kolleritsch, Hemler der Vogel. Mit Zeichnungen von Hartmut Urban, Literaturverlag Droschl, Graz - Wien, 1992, ISBN 3-85420-305-5 und ISBN 3-85420-306-3.
  • Geschichte der Stadt Graz, Band 4: Grazer Stadtlexikon. Hrsg. v. Walter Brunner, verfasst von Bernhard A. Reismann und Franz Mittermüller: Artikel über Hartmut Urban, Graz 2003, S. 502f, ISBN 3-902234-02-4
  • VIA NOVA, Lateinisches Unterrichtswerk, mit Illustrationen von Hartmut Urban. Neubearbeitet von Wolfgang J. Pietsch, Roman A. Prochaska und Werner Rinner. Band 2, 6. Auflage, Wien 1998, Verlag Langenscheidt, ISBN 3-468-49364-9. Dieses AHS-Latein-Lehrbuch war in den 1980er und 1990er Jahren in Österreich weit verbreitet und erlebte 7 Auflagen, bis es auf Grund der Rechtschreibreform obsolet wurde.

Weblinks

Commons: Hartmut Urban – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Akademisches Gymnasium (Graz) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d Walter Titz, Die Sprache der Formen, in: Kleine Zeitung, 24. Mai 1997, S. 48.
  2. a b c Eintrag über Hartmut Urban auf www.galerie-schafschetzy.com, abgerufen am 8. Dezember 2013.
  3. a b c Eintrag über Hartmut Urban auf www.loidl-art.com, jeweils „Mehr Information und größeres Bild“ anklicken, abgerufen am 8. Dezember 2013.
  4. a b Eintrag über Hartmut Urban auf www.grazerkunstverein.org, abgerufen am 8. Dezember 2013.
  5. a b Schriftliche Information durch den ehemaligen Direktor des Akademischen Gymnasiums Graz, Dr. Josef Wilhelm, 9. Dezember 2013, liegt dem Autor vor.
  6. Seite über Hartmut Urban auf www.events.steiermark.com
  7. Alfred Kolleritsch, Rede in der Grazer Grabenkirche am 30. Mai 1997, in: Jahresbericht des Akademischen Gymnasiums in Graz 1996/97. Herausgegeben vom Akademischen Gymnasium Graz, Juli 1997, S. 14f.
  8. Schriftliche Information durch Wolfgang J. Pietsch, Altphilologe, Germanist und ehemaliger Lehrer für Latein und Deutsch am Akademischen Gymnasium Graz, 13. Juni 2013, liegt dem Autor vor.
  9. Jahresbericht des Akademischen Gymnasiums in Graz 1996/97. Herausgegeben vom Akademischen Gymnasium Graz, Juli 1997, S. 10f und 14f.
  10. Jahresbericht des Akademischen Gymnasiums in Graz 1996/97. Herausgegeben vom Akademischen Gymnasium Graz, Juli 1997, S. 11.
  11. Jahresbericht des Akademischen Gymnasiums in Graz 1995/96. Herausgegeben vom Akademischen Gymnasium Graz, Juli 1996, S. 6.
 
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